Hashimoto-Diät: Die Ernährung als Heilmittel nutzen um wieder gesünder zu werden

Michael Ayed // Gesundheitsberater & Präventionscoach

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Bei der chronisch verlaufenden Schilddrüsenentzündung Hashimoto-Thyreoiditis kann die richtige Ernährung (Hashimoto-Diät) dein Immunsystem entlasten und dir deutliche Erleichterung bringen, denn der Ursprung von Autoimmunerkrankungen ist meistens der Darm und resultiert aus einer entsprechend unpassenden Ernährung.

Immer mehr Menschen leiden an Autoimmunerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis. Dabei greift das körpereigene Abwehrsystem irrtümlich das gesunde Schilddrüsengewebe an und zerstört es langsam, aber stetig. Dies führt letztendlich dazu, dass die Schilddrüse in ihrer Funktion gestört wird und sich dauerhaft entzündet.

Das bedeutet, dass dieses Organ nicht mehr genügend Hormone produzieren kann, um den gesamten Stoffwechsel zu regulieren. Auch das Immunsystem wird empfindlich gestört und aus dem Takt gebracht. Darüber hinaus bringt diese Erkrankung des Immunsystems aber auch zahlreiche unangenehme Nebeneffekte mit sich.

Denn so unscheinbar die Schilddrüse auch sein mag, sie ist an so ziemlich jeder Körperfunktion mit beteiligt. Angefangen vom Verdauungssystem über das bereits angesprochene Immunsystem bis hin zur Gedächtnisleistung, dem Gewicht, der Verdauung und der Herzfrequenz nimmt die Schilddrüse Einfluss.

Durch das fehlgeleitete Abwehrsystem aber, welches sich meist aus einer Schädigung der Darmschleimhaut ergibt, wird das hormonproduzierende Gewebe der Schilddrüse mittels Antikörpern angegriffen. Einmal geschädigt, können also viele Körperfunktionen nicht mehr, wie von der Natur vorgesehen funktionieren.

Was hat deine Ernährung mit dem Verlauf der Hashimoto-Thyreoiditis zu tun?

Mit einer speziellen Ernährungsumstellung (Hashimoto-Diät) kannst du den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen und häufig stark verbessern, denn Autoimmunerkrankungen haben ihren Ursprung meistens bereits im Darm, wo das Immunsystem sitzt.

Funktionsweise des löchrigen Darmes (Leaky-Gut)
Funktionsweise des löchrigen Darmes (Leaky-Gut)

Ist der Darm durch eine zuckerreiche und allergenüberschüssige Ernährung dauerhaft gereizt und gestresst, entsteht häufig eine durchlässige Darmschleimhaut, der sogenannte Leaky-Gut (durchlässiger Darm) und Nahrungsbestandteile geraten ungehindert in den Blutstrom.

Dies führt dazu, dass das Immunsystem überlastet und Antikörper gegen die eingedrungenen Proteine und Schadstoffe bildet.

Da verschieden Nahrungsmittel eine ähnliche molekulare Struktur wie diverse Organe im Körper aufweisen, beginnt das körpereigene Immunsystem fälschlicherweise den eigenen Organismus anzugreifen und eine Autoimmunerkrankung entsteht.

Leider ignorieren die meisten Hashimoto-Patienten den Aspekt der Ernährung viel zu häufig und finden aus diesem Grund auch keine dauerhafte Besserung ihres Zustandes.

Schon im alten Griechenland hat ein kluger Kopf bereits vor vielen Jahrtausenden festgestellt:

Deine Nahrungsmittel seien Deine Heilmittel.“ und „Der Tod sitzt im Darm.

Zitat von Hippokrates, griechischer Arzt, 400 v. Chr.

Sehr zum Bedauern haben wir heute oft verlernt, diese simple und logische Weisheit bewusst anzuwenden. Vielen unserer Zeitgenossen geht es oftmals eher so, dass sie erst bei einer schwerwiegenden Erkrankung wieder zu dieser einfachen und doch so sinnvollen Regel zurückfinden.

Die Hashimoto-Diät dient nicht der Gewichtsabnahme sondern dem Wohlbefinden

Meist kommt die eigene Ernährung erst dann zur Sprache, wenn es lediglich um eine Gewichtsabnahme mittels einer Diät geht und nicht weil man seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte. Es ist wichtig zu verstehen, dass viele der heutigen Erkrankungen ihren Ursprung im Darm haben und es absolut essenziell für den Heilungsverlauf ist, seine persönliche Ernährungsweise unter die Lupe zu nehmen und zu optimieren.

Denn wenn dem Körper gesunde Nahrungsmittel zugeführt werden, lässt sich manche Erkrankung vermeiden, andere positiv beeinflussen und wieder andere im Zaum halten. Vergleicht man das mit einem Auto, so wirst du auch keinen verunreinigten Kraftstoff tanken, weil du weißt, dass das dem Fahrzeug nicht gut bekommt, oder?

Bei der Ernährung der heutigen Gesellschaft wird dieser Aspekt meist vollkommen außer Acht gelassen und es wird all das gegessen, was die Industrie einem vorsetzt und in breit angelegten Werbekampagnen suggeriert. Überzuckerte, industriell verarbeitete und manipulierte Lebensmittel dominieren unseren Alltag und sorgen auf Dauer für einen konstanten Nachschub an Patienten in den Arztpraxen.

Doch was hat nun deine Ernährung mit dem Verlauf von Hashimoto-Thyreoiditis zu tun? Oder was ist eigentlich eine Hashimoto-Diät? Geht es dabei wieder nur darum Gewicht abzunehmen? Vielleicht sogar eine schnelle Gewichtsabnahme ohne Sport und viel Anstrengung?

Nein! Und es ist ganz einfach: Wenn du deine Ernährung umstellst, auf schädliche Stoffe und diverse Nahrungsmittel verzichtest, kann sich dies nur positiv auf deinen Krankheitsverlauf auswirken.

Denn der Darm wird dadurch entlastet, die Darmschleimhaut kann sich regenerieren, eine Darmdurchlässigkeit wird repariert, dass Immunsystem entspannt sich und die körpereigenen Antikörper, die bei einer Autoimmunerkrankung wie der Hashimoto-Thyreoiditis produziert werden, sinken nachweislich und führen damit zu deutlich weniger Symptomen.

Dies gilt nicht nur für die Hashimoto-Thyreoiditis, sondern für nahezu alle Zivilisationserkrankungen der heutigen Zeit.

Mit einer darmschonenden Diät wird es dir sicherlich schnell besser gehen, weil …

  1. … das Weglassen bestimmter Nahrungsmittel eine nahezu sofortige Erleichterung bringt, da du diese möglicherweise nicht verträgst, dies aber vielleicht noch gar nicht konkret erkannt hast
  2. … sich deine Entzündungswerte im Blut minimieren und dies zu einer Entlastung des gesamten Systems und vor allem der Nebennieren führt
  3. … dein Immunsystem besser bei seiner Arbeit unterstützt und zum Teil neu aktiviert wird
  4. … die Versorgung mit wichtigen Spurenelementen deinen Stoffwechsel wieder ankurbelt und wichtige Entgiftungsvorgänge in Gang bringt
  5. … Heißhungerattacken auf Süßes gestoppt werden, was wiederum dem Darm zugutekommt und sich somit wieder positiv auf deine Gesundheit auswirkt
  6. … dein Blutzuckerspiegel auf einem gesunden Level bleibt und somit auch die Nebennieren deutlich entlastet werden

Ursachenforschung: Hashimoto-Thyreoiditis durch falsche Ernährung?

Wenn du dich fragst, was deine Ernährung mit der Erkrankung Hashimoto-Thyreoiditis zu tun hat, so muss man sich zunächst einmal ein wenig mit der Ursachenforschung beschäftigen.

Die Ursachen der Hashimoto-Thyreoiditis sind bisher nicht alle erforscht. Man hat aber bereits herausgefunden, dass diese chronische Entzündung der Schilddrüse genetischen Ursprunges sein kann. Doch nicht allein die genetische Veranlagung ist schlussendlich die Ursache für die Erkrankung.

Dazu müssen dann auch noch auslösende Faktoren hinzukommen, wie zum Beispiel Umweltgifte, Schwermetalle, Parasiten, DarmpilzeLeaky-Gut (durchlässiger Darm) oder auch schädliche Nahrungsmittel. Schlussendlich spielt aber vor allem auch die Darmgesundheit eine entscheidende Rolle.

Das bedeutet im Umkehrschritt: Ernährst du dich falsch, führt dies zu einem gestressten Darm. Dies wiederum forciert bestimmte Autoimmunreaktionen, welche den Krankheitsverlauf bei Autoimmunkrankheiten negativ beeinflussten. Zudem führt ein angegriffener Darm zu einer starken Stressreaktion im Körper, was über Umwege die Nebennieren stark fordert.

Häufig führt dies zu einer Nebennierenschwäche, die zusätzlich mit vielen weiteren Problemen und Symptomen daher kommt.

Deine Darmgesundheit ist viel wichtiger als du vielleicht denkst

Unser Verdauungssystem ist sehr komplex von Mutter Natur eingerichtet worden. Dabei ist anzumerken, dass der menschliche Darm durchaus eine sehr zentrale Rolle einnimmt. Er ist nach dem Gehirn die größte Schaltzentrale und nicht zuletzt grundlegend dafür zuständig, ob es uns gut oder schlecht geht. Auch die Verbindung zwischen Darm und Gehirn ist lange bestätigt und wird intensiv erforscht.

Wenn die Darmflora zum Beispiel durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, durch häufigen Stress oder auch durch permanent ungesunde Ernährung gestört wird, kommt es häufig zu massiven Problemen im Magen-Darm-Trakt und auch dem gesamten Körper.

Häufig ist hier dann die Folge, dass die Schleimhäute des Darms geschädigt und durchlässig werden. Somit bietet die Darmschleimhaut nicht mehr den funktionalen Schutz vor Schadstoffen oder Giften, die wir über die Nahrung zu uns nehmen. Krankheitserreger haben so in aller Regel leichtes Spiel und geraten ungefiltert in unseren Blutstrom.

Man spricht dann von einem sogenannten Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm), wenn Proteine und Bestandteile der Nahrung nicht mehr ordnungsgemäß aufgespalten werden und durch die gestörte Darmbarriere einfach in unseren Körper eindringen können.

Im Grunde kannst du dir das wie einen porösen Gartenschlauch vorstellen, wo das Wasser überall an winzigen Stellen durchdringt. Nur, dass die Durchlässigkeit deines Darms weitaus schwerwiegendere Folgen für dich und deine Gesundheit hat. Denn giftige Stoffwechselprodukte, die ungefiltert in den Blutstrom gelangen, schädigen nicht nur deinen Körper, sondern beeinträchtigen auch sehr stark das Gehirn und dessen Tätigkeit.

Gluten, Jod und Zucker sind schlechte Zutaten bei der Hashimoto-Thyreoiditis

Gluten findest du in vielen unserer industriell gefertigten Lebensmittel. Da sich die Bestandteile aber nur zu gern an der Dünndarmwand absetzen und dort die natürliche Barriere stören, sollten Gluten aus deinem Speiseplan gestrichen werden. Denn gerade im Dünndarm sitzt der größte Teil deines Immunsystems, welches bei der Hashimoto-Thyreoiditis häufig aus dem Gleichgewicht geraten ist. Warum es also unnötig weiter reizen?

Jod wiederum gehört bei der Entzündung der Schilddrüse auch zu den schlechten Bestandteilen deiner Nahrung. Während eine gesunde Schilddrüse durch die Aufnahme von Jod über die Nahrung selbsttätig die benötigten Hormone fT3 und fT4 produziert, kann eine entzündete Schilddrüse das Jod gar nicht mehr aufnehmen. Stattdessen würde sich die Entzündung durch die Jodaufnahme nur noch verschlimmern und aufflammen.

Vor allem der sogenannte Industriezucker ist bei der Erkrankung Hashimoto-Thyreoiditis ein Nahrungsmittel, von dem du tunlichst die Finger lassen solltest. Denn Zucker erhöht den Blutzuckerspiegel enorm, sorgt für die Ausbreitung von Candida im Darm und sorgt somit relativ schnell für einen durchlässigen Darm.

Der häufige Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln oder Softdrinks führt zu einem kurzzeitigen Anstieg des Blutzuckerspiegels, der aber schon nach kurzer Zeit wieder stark absinkt. Die Folge ist eine Unterzuckerung, der man wieder entgegensteuern muss. Diese starken Schwankungen aber machen deiner Schilddrüse und den Nebennieren noch mehr zu schaffen.

Hier kann die Folge sein, dass besagte Organe zu schnell ermüden und erst recht nicht mehr ihre eigentliche Funktion erfüllen können. Verzichte also besser bewusst auf diese vorprogrammierte Achterbahnfahrt.

Welche speziellen Diäten oder Ernährungsformen gibt es?

Grundsätzlich solltest du bei deiner Ernährungsumstellung darauf achten, bestimmte Lebens- und Nahrungsmittel zu meiden, die in der Ernährungswissenschaft allgemein als entzündungsfördernd angesehen werden. Zu diesen entzündungsfördernden Lebensmitteln gehören, aufgrund von Gluten, Getreideprodukte wie zum Beispiel:

  • Nudeln
  • Brot
  • Weizen
  • Dinkel
  • Roggen
  • Gerste

Aber auch Nachtschattengewächse wie Tomaten können oft Probleme und Entzündungen im Darm verursachen. Gleiches gilt für Milchprodukte und Nahrungsmittel, die viel Zucker enthalten.

Nutze stattdessen vermehrt Lebens- und Nahrungsmittel sowie Gewürze, die für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt sind, wie zum Beispiel:

  • Leinöl, Kokosöl, Wallnussöl, Rapsöl
  • Lachs
  • Champignons
  • Kurkuma, Ingwer, Pfeffer, Knoblauch
  • Spinat, Brokkoli
  • zuckerarmes Obst

Darüber hinaus solltest du generell auf jene Dinge verzichten, die deinen Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Stärke stattdessen dein Immunsystem und die Darmflora, indem du mehr fermentierte Lebensmittel wie beispielsweise Sauerkraut isst und Brottrunk trinkst.

Wichtig bei all deiner Ernährungsumstellung ist immer auch die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit wie Wasser, Gemüsesaft oder auch Kräutertee. 2,5 Liter Flüssigkeit sollten es täglich schon sein.

SCD (Specific Carbohydrate Diet, zu Deutsch: Spezielle Kohlenhydrat-Diät)

Da dein Verdauungstrakt, besonders deine Darmflora, äußerst wichtig für die Stärkung deines Immunsystems ist, ist die SCD-Diät eine erste Möglichkeit, ein gesundes Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen. Damit unterstützt du sehr effektiv den körpereigenen Regenerierungsprozess und reduzierst aktiv Entzündungsprozesse im Verdauungstrakt.

Die Abkürzung SCD steht für „Spezifische Kohlenhydrat-Diät“. In erster Linie wird hierbei auf Laktose, Zucker, Gluten und industriell gefertigte Lebensmittel verzichtet. Und das aus gutem Grund, denn all diese Zusätze und Inhaltsstoffe reizen den Darm und fördern Entzündungen.

Stattdessen solltest du hier besser viel Gemüse, Obst, Honig, Fleisch, Fisch, Eier, Samen, Nüsse und selbst gemachten Joghurt zu dir nehmen. Dadurch kannst du deinem Darm helfen, sich wieder vollständig zu regenerieren, was letztendlich deinem Immunsystem und deinem Wohlbefinden zugutekommt.

Die SCD ist besonders zu empfehlen bei: Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis, Leaky-Gut, Zöliakie, Morbus Crohn, Reizdarm und der Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO). Viele interessante Infos zur SCD findest du unter: www.scd-blog.de

Gaps (Gut and Psychology / Physiology Syndrome)

Eine weitere, direkt auf den Magen-Darm-Trakt ausgerichtete Ernährungsform ist die GAPS-Diät. Sie erfordert einiges an Umstellung, denn sie verzichtet auf jegliche Kohlenhydrate. Das mag im ersten Moment recht einfach klingen, doch du wirst beim Einkaufen schnell merken, dass viele Lebensmittel Kohlenhydrate beinhalten.

Bei der GAPS-Diät steht die Gesundheit des Darms im Vordergrund. Basierend auf der Tatsache, dass der Darmtrakt sämtliche Körperfunktionen beeinflussen kann, wird bei dieser Ernährungsform auf die Aufnahme von Kohlenhydraten verzichtet, welche im Darm vorherrschende Pilze und Parasiten füttern. Stattdessen kommen hauptsächlich fermentierte Nahrungsmittel, Fleischbrühen, Gemüse, Eier, Obst, Fisch und Fleisch auf den Tisch.

Zu Beginn der GAPS-Diät verzichtest du auf wirklich viele Nahrungsmittel und jeder Anfang ist schwer. Im Laufe der Zeit werden aber immer mehr Nahrungsmittel hinzugefügt und die Reaktion des Körpers sorgsam beobachtet. Da diese Diätform aber auf gesunden Fetten aufbaut, wirst du nie Hunger haben und immer über genügend Energiereserven verfügen.

Dr. Natasha Campbell McBride hat den Zusammenhang zwischen psychischer und physischer Gesundheit erforscht und aus ihren Erkenntnissen heraus die GAPS-Diät entwickelt. Diese Ernährungsform fördert gezielt die Darmsanierung und eliminiert sehr erfolgreich Entzündungen im Darm. Detaillierte Informationen zur Gaps-Diät findest du unter: www.netzwerk-frauengesundheit.com

Fodmap (Fermentable oligo-, di- and monosaccharides and polyols)

Bei der FODMAP-Diät wird es etwas experimenteller. Denn durch die FODMAP-Diät testest du Stück für Stück aus, was dir guttut, was du nur bedingt gut verträgst und worauf du schlussendlich dauerhaft verzichten solltest. Diese Diät erfordert einiges an selbstkritischer Überprüfung und genauer Beobachtung deiner Körperreaktionen.

Auch bei dieser Diät geht es vornehmlich um dein Verdauungssystem. Aufgrund deiner Erkrankung und dem gereizten Darm lösen die FODMAPs bestimmte Empfindlichkeiten aus. Spricht man von FODMAPs, bezieht man sich allgemein auf bestimmte Kohlenhydrate, Fruktose, Laktose, Fruktane, Galaktane, Polyole und Zuckeralkohole.

Die Diät besteht aus zwei Abschnitten. Im Ersten verzichtest du völlig auf alle Lebensmittel, die reich an FODMAPs sind. Diese Phase dauert zwischen sechs und acht Wochen. In der zweiten Phase werden dann schrittweise die zuvor abgesetzten Lebensmittel wieder in deinen Speiseplan aufgenommen.

Ziel ist es dabei, deine ganz individuelle Toleranzgrenze zu bestimmen. So kannst du dann einen ganz explizit auf dich abgestimmten Ernährungsplan aufstellen. Einige interessante Informationen zur Fodmap-Diät findest du unter: www.got-big.de

Paleo – Die Steinzeit-Diät

Die am weitesten verbreitete und wahrscheinlich auch bekannteste Diät ist die Paleo-Diät, die viele gerne nutzen, um auf gesunde Weise Gewicht zu verlieren. In deinem Fall kann diese Diät allerdings sehr sinnvoll sein, da du dadurch diszipliniert auf alles verzichtest, was industriell hergestellt wurde.

Stattdessen setzt diese Ernährungsform auf eine gesunde Lebensweise, die dem Menschen schon immer gutgetan hat. Bei der Paleo-Diät geht es grundsätzlich darum, sich so zu ernähren, wie es die Natur für den Menschen vorgesehen hat. Das bedeutet, dass die Nahrungsaufnahme wieder in ihrer ursprünglichsten Form stattfinden sollte.

Also solltest du viel Gemüse, Obst, Tierprodukte essen und dafür vollständig auf Getreideprodukte und Hülsenfrüchte verzichten. Wichtig dabei ist immer die Qualität, niemals die Menge. Viele Rezepte und detailliertere Informationen zur Paleo-Diät findest du unter: www.paleo360.de

Candida-Diät

Schlussendlich gibt es da noch die sogenannte Candida-Diät. Hier wird gezielt gegen den Pilzbefall im Darm vorgegangen, was in den meisten Fällen auch durch die Zufuhr oder das Weglassen von bestimmten Nahrungsmitteln gelingen kann.

Da es bei Hashimoto-Thyreoiditis immer wieder zu zahlreichen Begleiterkrankungen wie auch dem Befall mit Candida Albicans im Darm kommt, gehört auch die Candida Diät zu den ausgewählten Ernährungsformen.

Hier wird überwiegend eine zuckerfreie Ernährung angestrebt, um den Pilz im Darm auszuhungern und mit antifungalen Nahrungsmitteln wie Beispielsweise Knoblauch, Zwiebeln, Chili, Kokosöl und Oregano zu beseitigen. Diese Ernährungsform sollte grundsätzlich die Basis einer Hashimoto-Behandlung sein und ist auch sehr wirksam bei Parasiten, Bakterien und Erregern im Darm. Detailliertere Infos zum Candida Albicans findest du unter: Candida – Ein Darmpilz, der zu Autoimmunerkrankungen führen kann

Tipps für eine erfolgreiche Ernährungsumstellung

Wenn du deine Ernährung erfolgreich umstellen willst, so empfiehlt es sich, einen Ernährungsplan aufzustellen. Dieser sollte ganz individuell auf dich zugeschnitten sein und sich optimalerweise an einer oder mehrerer der bereits genannten Ernährungsformen orientieren.

Wichtige Punkte deines persönlichen Ernährungsplans sollten sein:

  1. Analysiere deine eigene Situation und erkenne die Auslöser deiner Erkrankung. Dies ist bei jedem etwas verschieden und kann nicht pauschalisiert werden. Bei mir persönlich sind es zum Beispiel thiolhaltige Nahrungsmittel, die heftigste Probleme verursachen, wie Kaffee, Schokolade, Knoblauch, Zwiebeln, Brokkoli und viele mehr mit hohem Schwefelgehalt. Darauf wäre ich ohne entsprechende Fachleute nie im Leben gekommen.
  2. Vermeide Nahrungsmittel, auf die du intolerant reagierst oder bei denen du eine Nahrungsmittelintoleranz vermutest.
  3. Nutze Smoothies und Säfte, um zunächst für rund 3 bis 7 Tage deinen Körper und vor allem dein Verdauungssystem vollständig zu entgiften.
  4. Beginne mit deiner Ernährungsumstellung, indem du für mindestens 21 Tage auf alle Nahrungsmittel verzichtest, die nach dem Autoimmunprotokoll, kurz AIP, ungeeignet sind.
  5. Danach kannst du deinen Ernährungsplan mit jenen Nahrungsmitteln anreichern, die entzündungshemmend und entgiftend wirken.

Sollten sich im Laufe der Ernährungsumstellung Mangelerscheinungen bemerkbar machen, kannst du natürlich entsprechende Nahrungsergänzungsmittel zum Ausgleich nutzen.

Wie lange dauert es, bis es Ihnen mit einer Ernährungsumstellung besser geht?

Zunächst einmal kann man für diese Frage sicherlich keine pauschale Antwort geben. In der Regel braucht natürlich alles seine Zeit, vor allem wenn man bedenkt, dass dein Körper erst einmal regelrecht entgiftet werden muss. Diese grundlegende Entgiftung vor der eigentlichen Ernährungsumstellung dauert etwa 3 bis 7 Tage. In dieser Zeit wirst du sicherlich schon die eine oder andere Veränderung feststellen.

Die Ernährungsumstellung selbst benötigt dann grob gesagt mindestens einen Monat, bis sie anfängt, dauerhafte Auswirkungen zu zeigen. Sicher wird es sofort spürbar sein, wenn sich dein Verdauungstrakt wieder beruhigt. Mit „sofort“ meine ich dabei wenige Tage. Bei Begleiterkrankungen hängt es sicherlich davon ab, wie stark du davon betroffen bist und wie viele es bei dir sind. Doch auch hier kann nicht pauschalisiert werden, wie lange es dauert, bis es dir besser geht.

Was du allerdings nach der Ernährungsumstellung recht bald bemerken wirst, ist eine Verbesserung deiner Vitalität, Lebensenergie und deiner Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Zudem wird sich die Verdauung deutlich verbessern und stabilisieren.

Um bei meinem persönlichen Beispiel mit der Unverträglichkeit von thiolhaltigen Nahrungsmitteln zu bleiben: Wenn ich diese Nahrungsmittel strikt meide, geht es mir in der Regel bereits am dritten Tag um Welten besser. Habe ich im Vorfeld stark gesündigt, kann es bis zu maximal einer Woche dauern, bis ich mich restlos davon erholt habe.

Das Ziel ist es aber, nach einer Verbesserung des Gesundheitszustands zu verstehen, dass die Ernährung einer der wichtigsten Pfeiler für einen gesunden Körper darstellt und eine gesunde Ernährung dauerhaft beizubehalten.

Fazit

Wer an Hashimoto Thyreoiditis erkrankt ist, hat durch eine gezielte Umstellung der Ernährung gute Chancen, mit der Krankheit so leben zu können, dass die Symptome verschwinden, sich nicht verschlimmern oder keine zusätzlichen Begleiterkrankungen hinzukommen.

Wichtig ist dabei aber immer, auf Jod, Zucker und Gluten weitestgehend zu verzichten. Denn eine allergenarme und zuckerfreie Kost dämpft den Autoimmunprozess. Das bedeutet, dass weniger Antigene in den Darm gelangen und dort zu Schäden an der Darmwand führen können.

Bei einer solchen ausgewogenen Ernährung kann es ohne Zucker, Jod und Gluten auch nicht mehr zum Leaky-Gut Syndrom kommen.

Immer im Auge behalten sollte man in jedem Fall die Darmgesundheit und Verdauung. Denn als zweite Schaltzentrale nach dem Gehirn ist es vor allem unser Darm, der darüber entscheidet, wie unsere Körperfunktionen agieren. Stress und ein Reizdarm sind die schlechtesten Voraussetzungen, um die Entzündungen der Schilddrüse in den Griff zu bekommen.

Auch wenn es viele Möglichkeiten gibt, um sich gesund zu ernähren und du dich zu Beginn vielleicht überfordert fühlst: Verliere nicht den Mut. Erkunde dich und deinen Körper einmal mehr, verzichte auf schädliche Inhaltsstoffe und unterstütze deinen Körper dabei, sich gegen die Autoimmunität zu wehren.

So gut der menschliche Körper in seinem Aufbau und seinen aufeinander abgestimmten Prozessen auch abgestimmt ist: Manchmal muss man Hilfestellung geben, um auf natürliche und weitestgehend schonende Weise wieder alles ins Lot zu bringen.

Du hast es in der Hand, denn die Ernährung umzustellen mag vielleicht im ersten Moment ein wenig aufwendig erscheinen. Aber die Erfolge, die du damit erzielen kannst, werden dir recht geben. Nach einer gewissen Anlaufzeit wirst du auch bereits beim Einkauf deiner Lebensmittel bemerken, dass es dir jedes Mal leichter fällt, gesunde Lebensmittel von denen zu unterscheiden, die dir mit der Hashimoto-Thyreoiditis nicht guttun.

Mein Tipp: Mache dir zu Hause eine Einkaufsliste. Das kann anhand von Rezeptempfehlungen oder auch von speziellen Vorschlägen zu den jeweiligen Ernährungsformen sein. Ansonsten läufst du schnell Gefahr, wieder in alte Gewohnheiten zu fallen und willkürlich in die Einkaufsregale zu greifen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine spezielle Hashimoto-Diät?

Eine Hashimoto-Diät ist eine auf Entzündungshemmung und Stärkung des Immunsystems ausgerichtete Ernährungsform. Ziel ist es, das Immunsystem zu unterstützen, Entzündungen im Körper zu reduzieren und den gesundheitlichen Zustand insgesamt zu verbessern.

Warum ist eine Diät bei Hashimoto-Thyreoiditis wichtig?

Bei Hashimoto-Thyreoiditis kann die Ernährung helfen, den entzündlichen Prozess im Körper zu minimieren. Sie kann auch zur Linderung der Symptome beitragen, die Schilddrüsenfunktion unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

Welche Lebensmittel sollten bei Hashimoto-Diät vermieden werden?

Potenziell entzündungsfördernde Lebensmittel wie zum Beispiel Gluten, Soja, bestimmte Milchprodukte, raffinierter Zucker und alkoholische Getränke sollten reduziert oder vermieden werden.

Welche Lebensmittel sind vorteilhaft bei einer Hashimoto-Diät?

Entzündungshemmende Lebensmittel wie Gemüse, Früchte, mageres Proteine, gesunde Fette (z.B. aus Avocado, Olivenöl, Samen), und fermentierte Lebensmittel, die die Darmgesundheit fördern, sind empfehlenswert.

Ist eine glutenfreie Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis hilfreich?

Es gibt Hinweise darauf, dass eine Glutenintoleranz bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis häufiger auftritt. Eine glutenfreie Ernährung kann bei diesen Personen zu einer Linderung der Symptome führen und den entzündlichen Prozess im Körper reduzieren.

Ist eine Paleo-Diät bei Hashimoto-Thyreoiditis vorteilhaft?

Die Paleo-Diät, die auf natürliche, unverarbeitete Lebensmittel abstellt, kann für Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis hilfreich sein, indem sie entzündungsfördernde Lebensmittel eliminiert und den Anteil an nährstoffreichen Lebensmitteln erhöht.

Wie wirkt sich Alkohol auf Hashimoto-Thyreoiditis aus?

Alkohol ist bekannt dafür, dass er Entzündungen fördert und das Immunsystem negativ beeinflusst. Daher ist es hilfreich, den Alkoholkonsum zu reduzieren oder besser ganz darauf zu verzichten.

Was ist der Einfluss von Koffein auf Hashimoto-Thyreoiditis?

Koffein kann zu Entzündungen beitragen und das Immunsystem beeinträchtigen. Kommt es unter Koffeineinfluss zu Symptomen, ist eine Reduktion oder Eliminierung empfehlenswert.

Gibt es Vorteile einer vegetarischen oder veganen Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis?

Eine vegetarische oder vegane Ernährung, reich an Gemüse, Früchten, Hülsenfrüchten und Vollkorn, kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken. Es ist jedoch wichtig, eine ausreichende Zufuhr aller essenziellen Nährstoffe sicherzustellen.

Sind Nahrungsergänzungsmittel bei einer Hashimoto-Diät hilfreich?

Nahrungsergänzungsmittel wie Selen, Zink, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D können das Immunsystem unterstützen und Entzündungen reduzieren. Sie sollten jedoch immer in Absprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater eingenommen werden.

Wie wichtig sind Probiotika in einer Hashimoto-Diät?

Probiotika können die Darmgesundheit fördern und das Immunsystem unterstützen, was bei Hashimoto-Thyreoiditis oft hilfreich ist. Eine probiotikareiche Ernährung oder die Einnahme probiotischer Supplements könnten eine wertvolle Ergänzung der Ernährung sein.

Welche Rolle spielt eine regelmäßige und ausgewogene Mahlzeitenstruktur bei Hashimoto-Thyreoiditis?

Regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten können dabei helfen, die Blutzuckerwerte stabil zu halten, was sich positiv auf Energielevel, Stimmung und Schilddrüsenfunktion auswirken kann.

Wie wirkt sich das Trinken von ausreichend Wasser auf Hashimoto-Thyreoiditis aus?

Eine ausreichende Wasseraufnahme ist wichtig für alle Körperfunktionen, darunter auch die Schilddrüsenfunktion. Wassermangel kann zu Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten führen, die bei Hashimoto-Thyreoiditis oft auftreten.

Sollten bei einer Hashimoto-Diät bestimmte Diäten wie eine kohlenhydratarme Diät oder eine ketogene Diät befolgt werden?

Während einige Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis von solchen Diäten berichten, variieren die individuellen Reaktionen stark. Es ist wichtig, jede neue Diät unter medizinischer Aufsicht zu beginnen.

Gibt es spezifische Ernährungsziele für Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis?

Ziele können von Person zu Person variieren. Häufig sind jedoch eine entzündungshemmende Ernährung, die Förderung der Darmgesundheit, die Aufrechterhaltung eines gesunden Körpergewichts und die Stärkung des Immunsystems zu nennen. Entscheidend ist allerdings immer die individuelle Verträglichkeit und das Wohlbefinden.

Quellenangaben

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